Das Sirenenwarn- und Sirenenalarm-System in Österreich
Damit die Bevölkerung im Notfall rasch gewarnt und informiert werden kann, haben Bund und Bundesländer ein gemeinsames Warn- und Alarmsystem aufgebaut. Mehr als 8.200 Feuerwehrsirenen in ganz Österreich stehen zur Verfügung. Österreich verfügt somit über ein gut ausgebautes Warn- und Alarmsytem und ist eines von wenigen Ländern mit einer flächendeckenden Sirenenwarnung.

Zuständig für die österreichweite Aktivierung der Sirenen ist die Bundeswarnzentrale im Einsatz- und Krisenkoordinationscenter des Bundesministeriums für Inneres, die länderweite Aktivierung erfolgt durch die Landeswarnzentralen.

Die BWZ ist die Zentralstelle für das gemeinsame Warn- und Alarmsystem des Bundes und der Länder und permanente Beobachtungsstelle des Strahlenfrühwarnsystems. Sie steht im Informationsverbund mit den Landeswarnzentralen (LWZ), allen zuständigen Stellen auf Bundes- und Landesebene, den Hilfs- und Rettungsorganisationen, wie Feuerwehr, Rotes Kreuz, Bergrettung sowie den Kontaktstellen auf bilateraler (Nachbarstaaten), supranationaler (EU), multinationaler (NATO-Partnerschaft für den Frieden) und internationaler (UN) Ebene. Zur BWZ.
Die Landeswarnzentralen sind permanent besetzte Katastrophenschutzzentralen auf Landesebene. Ihre Aufgabe ist die Warnung und Alarmierung der Bevölkerung im Katastrophenfall sowie die Koordination der Einsatzkräfte bei Großkatastrophen im jeweiligen Bundesland. Die LWZ sind im Informationsverbund mit den regionalen Zentralen der Hilfs- und Rettungsorganisationen sowie mit den regionalen Kontaktstellen der jeweils angrenzenden Nachbarstaaten. Zur LAWZ Kärnten.

Auf Bezirksebene sind Österreich weiters noch Bezirkswarnzentralen (BAWZ) eingerichtet. Diese können bei Großereignissen zur Unterstützung der Landeswarnzentralen besetzt werden und den Notruf 122 entgegen nehmen sowie Sirenen auslösen. Sie fungieren auch als Untersützung bei Zusammentreten der Krisenstäbe der Bezirkshauptmannschaften. In manchen Bundesländern sind die Bezirkswarnzentralen permanent besetzt. Im Bezirk St.Veit befindet sich die BAWZ im Rüsthaus der Stadtfeuerwehr St.Veit/Glan (nicht permanent besetzt - Tel. 04212/36210).

Es gibt eine wöchentliche Sirenenprobe mit dem Signal "Sirenenprobe" jeden Samstagmittag; dabei werden auch die unterschiedlichen Auslösewege (Bundeswarnzentrale, Landes- Alarm und Warnzentrale (LAWZ), Bezirks- Alarm- und Warnzentrale (BAWZ) oder Direktauslösung) abwechselnd getestet. Seit 1998 findet einmal jährlich am ersten Samstag im Oktober zwischen 12:00 Uhr und 13:00 Uhr eine österreichweite Sirenenprobe mit allen Signalen statt.
Sirenensignale in Österreich
 
Warnung
3 Minuten Dauerton
Dieses Signal weist auf eine herannahende Gefahr hin. Radio oder Fernseher einschalten & Lautsprecherdurchsagen beachten. Entgegennahme von Gefahrenmeldungen. Empfohlene Schutzmaßnahmen vorbereiten.
Alarm
1 Minute auf-& abschwellender Dauerton
Dieses Signal bedeutet unmittelbare Gefahr. Empfohlene Schutzmaßnahmen ergreifen. Radio einschalten. Keller oder geschützten Wohnbereich aufsuchen.
Entwarnung
1 Minute Dauerton
Ende der Gefahr. Weitere Informationen (z.B. über event. Einschränkungen) im Radio oder Fernsehen beachten.
Feuerwehreinsatz
3 x 15 Sekunden Dauerton
Dieses Signal kann im Bedarfsfall wiederholt werden.
Sirenenprobe
15 Sekunden Dauerton
Jeden Samstagmittag.
Sondersignale
Sonderregelungen gibt es bei Gemeinden in Tälern mit flussaufwärtsliegenden Staudämmen wie z. B. in NÖ, Kamptal: „Wasseralarm“ 10 Minuten lang 10 Sekunden Dauerton und 5 Sekunden Pause.

 

 

 

Strahlenfrühwarnsystem
Für die rasche Erkennung von großräumigen radioaktiven Kontaminationen (Verunreinigungen) steht in Österreich ein vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betriebenes Strahlenfrühwarnsystem mit 336 automatischen Messstationen und weiteren zehn grenznahen Luftmonitoren zur Verfügungung.
Auch zwischenstaatliche Vereinbarungen sichern den ständigen Datenaustausch zwischen dem österreichischen Strahlenfrühwarnsystem und den automatischen Messnetzen der Nachbarländer. Durch die rasche Verfügbarkeit der Werte können die Auswirkungen einer radioaktiven Freisetzung frühzeitig abgeschätzt werden.

Übersteigen die gemessenen Werte einen festgelegten Alarmpegel, kann die Bevölkerung über das Sirenen-Warn- und Alarmsystem gewarnt werden.

Die aktuellen Messwerte von über 100 Stationen des Strahlenfrühwarnsystems können online auf der Homepage des Lebensministeriums unter www.strahlenschutz.gv.at oder über die ORF-Teletext-Seite 623 abgerufen werden.


aktuelle Ortsdosisleistung in Österreich in nSv/h
 

 

Hochwasserwarnungen
Für die Hochwasserwarnung sind in Österreich die einzelnen Bundesländer und die Gemeinden zuständig. Messungen werden von den Hydrografischen Landesdiensten ausgeführt, die mit den Landeswarnzentralen in den einzelnen Bundesländern verbunden sind.

Im Falle von drohendem Hochwasser werden die Landeswarnzentralen informiert, die dann die erforderlichen Einsatzmaßnahmen einleiten und die Warnung der Bevölkerung über das Warn- und Alarmsystem veranlassen können.

Die aktuellen Pegelstände zahlreicher anderer Flüsse können auf den meisten Landesseiten online abgerufen werden. In Kärnten findet man die aktuellen Pegelstände auf der Interentseite des Landes.


3-Tage Niederschlagssumme in mm
 

 

 

 

Lawinenwarnungen

Die Lawinenwarnung in Österreich ist Aufgabe der Bundesländer. In allen Bundensländern mit Außnahme von Wien und dem Burgenland sind Lawinenwarndienste eingerichtet. Je nach Gefahrenlage werden gemäß der Europäischen Lawinenwarnskala Warnungen in fünf Stufen ausgegeben.

Link zur Beschreibung der 5 Stufen sowie zur aktuellen Lawinenlage und Warnungen für Österreich. Link zum LWD Kärnten.


aktueller Lawinenlagebericht LWD Kärnten
 

 

 

 

Unwetterwarnungen

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), das ist der staatliche meteorologische und geophysikalische Dienst Österreichs, hat ein eigenes Wetterwarnsystem, welches rund um die Uhr im Internet abrufbar ist. Mithilfe einer 4-stufigen Gefahrenskala wird über bevorstehende Extremwetterereignisse (Wind, Regen, Schnee, Glatteis, Gewitter) informiert.

Erwähnenswert ist auch die österreichische Unwetterzentrale mit Sitz in Wien, welche vom privaten Wetterdienst UBIMET betrieben wird. UBIMET ist der größte private Wetterdienst in Österreich. In Kooperation mit führenden Versicherern in Österreich versorgt die Unwetterzentrale Privatpersonen, Einsatzkräfte und Gemeinden rund um die Uhr.


Wetterwarnungen ZAMG
Wetterwarnungen ZAMG

 

 

 

Ozonwarnungen

Der jeweilige aktuelle Ozonbericht kann auf der Seite des Umweltbundesamtes abrufen werden.

Die Luftmesswerte von 93 Messstellen des Bundes und der Länder werden zentral vom Umweltbundesamt zusammengestellt. Die Messstellen des Umweltbundesamtes bilden das österreichische Hintergrundmessnetz. Von den Landesregierungen werden dagegen zahlreiche Messstellen an Belastungsschwerpunkten betrieben. Diese Messstellen befinden sich zumeist in Städten und größeren Gemeinden oder in der Nähe von Industrieanlagen.

Ab einem gemessenen Einstundenwert von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wird die Ozon-Informationsschwelle überschritten. Werte knapp darüber sind nur für besonders empfindliche Personen bzw. bei erhöhter körperlicher Tätigkeit gefährlich. Ein normaler Aufenthalt im Freien ist unbedenklich.


aktueller Einstunden-Mittelwert in ug/m³
 

 

 

 

Inhaltliche Zusammenstellung: HLM Rabitsch H.